Dienstag, 17. Januar 2012

Der erste Tag - Irgendwo im Nirgendwo

Das war vielleicht ein chaotischer Start in Karlstad...Nachdem wir 16Uhr aus Kiel losgefahren sind ging es für uns ersteinmal Richtung Dänemark. Ganz weit oben, in Frederikshavn, sind wir um halb zehn auf die Fähre gestiegen und waren nachts um 02:00 in Göteborg. Von dort aus hieß es nun 3-4 Stunden weitere Autofahrt und dann sind wir in Karlstad. Die Fahrt dorthin haben wir ver- bzw. geschlafen, denn als wir halb sechs wach wurden waren wir schon mitten in der Stadt. Hier gab es erstmal einen kleinen Halt an einer (wie einigen von euch vll vom Film "Adams Äpfel" bekannten) StatOil-Tankstelle. Toilette, Kaffee und ne Zimtschnecke und der Tag konnte mehr oder weniger losgehen. Was auch sehr schön war, war der ganze Schnee. Nicht sonderlich viel, sondern mehr eisig und mit glasklarer Luft aber dennoch überall verteilt. Während der Fahrt hat mich mein Host-Student kontaktiert und ich sollte mich eine halbe Stunde vor Ankunft bei ihr melden damit wir die Schlüsselübergabe vollziehen konnten. Gesagt, getan. Straßenname bzw. Ziel waren nun bekannt, d.h uns zumindest...das Navi wollte partout keinen der eingegebenen Straßen finden, bis auf einen. Auf dem Weg dorthin muss natürlich zu allem (Un)Glück mein Handyakku den Geist aufgeben. Zack - sämtlicher Kontakt zur "Außenwelt" abgeschnitten...Dann ging der Spaß erst los. Wir wussten, dass sich der finale Treffpunkt an einer Studentenbar namens "Rumpan Bar" befinden sollte, was das Navi - wie schon gesagt - nicht die Bohne interessiert hat. Was tun? Richtig. Jeden einzelnen Menschen, dem man auf dem Weg begegnet ansprechen. Früh am morgen, bei eisiger Kälte, aus dem Auto hüpfen und wildfremde ältere Menschen nach einer Studentenbar fragen...Prima! ;) Nunja, wir haben dann den Weg gefunden und nun hieß es warten...2 Stunden...doch dann die brilliante Idee: Im Büro fragen ob wir eine Steckdose benutzen dürfen. Auch hier gesagt und getan, nur was fehlt? Natürlich das Handy...nicht im Rucksack, nicht in der Jacke, nicht in der Tasche. Panik. Nach 10 min suchen dann doch die Erlösung: es hatte sich in einer dieser gemeinen Autositz-Ritzen versteckt. Nun konnten wir dann endlich meinem Host "Piia Heikinnen" bescheid sagen, dass wir da sind. Sie kam dann mit den Schlüsseln, hat uns sehr herzlich begrüßt und dann gingen wir zur Wohnung. Zu diesem Zeitpunkt mussten Dorrit und ich -offiziell- leider getrennte Zimmer beziehen, was sich entgegen unseres Wunsches bis zum Abend zunächst auch nicht ändern sollte. Also auf zur Besichtigung, die Bilder kann ich gerne irgendwann zeigen, damit ihr auch wisst in was für einem Zimmer bzw. einer Nische ich hier hausiere. Irgendwann sind dann Dorrits Eltern, nachdem wir alle Sachen aus dem Auto geholt hatten, nach Hause gefahren und für uns hieß es Stadtrundgang. Diesen hinter uns gebracht haben wir uns dann auf das erste Abenteuer gestürzt: Alleine mit dem Bus (für den wir uns übrigens eine Monatskarte für knappe 40€ kaufen mussten) bis ans Ende der Stadt zu fahren und den IKEA zu suchen. Hat alles gut geklappt und wir haben ein paar Sachen besorgt. Dann, als könnten wir nicht ohne, wieder ein bisschen Chaos. Bushaltestelle nicht gefunden und somit ein großes "Hilfe, wir kommen nie wieder zurück!". Das Problem war der Zeitdruck denn wir hatten um halb sechs einen Termin mit Magnús der unsere Zimmersituation retten sollte. Kaum dass wir dann doch die Bushaltestelle, die übrigens die gleiche war an der wir auch ausgestiegen sind (man hätte in Anbetracht des Kreisverkehrs auch selbst drauf kommen können) seht an der Tafel 18 min Verspätung. Nichts sollte also so richtig klappen. Angekommen bei der Verabredung dann wieder eine erlösende Nachricht: Dorrit und ich dürfen zusammen wohnen. Juhu! :) So konnte dann auch ich abends um halb sechs, nach etwa 12 Stunden Aufenthalt anfagen meine Sachen auszupacken und es mir hier gemütlich zu machen. WIr sind dann nochmal im "Coop", einem der typischsten Supermärkte hier in Schweden einkaufen gegangen und dann einfach irgendwann nurnoch umgefallen. Totmüde, kaputt und geschafft. Dazu das große Vermissen nach meinem Friedel und so sollte ich nun meine erste Nacht beginnen. Glücklicherweise war unser zuerst vermutetes Internetproblem schnell gelöst und so habe ich dann noch abends mit ihm skypen können, was wahre Wunder gewirkt hat :) So, das war im großen und ganzen der erste Tag in meinem neuen "zu Hause"...mal schauen was noch kommt.